Isidor von Sevilla

Isidor von Sevilla
Isidor von Sevilla
 
[-se'βiʎa], Bischof und Kirchenlehrer, * Cartagena (?) um 560, ✝ Sevilla 4. 4. 636; seit 600 Erzbischof ebenda; letzter abendländischer »Kirchenvater«. Seine umfassenden theologischen und profangeschichtlichen Schriften haben die Bildung des Mittelalters entscheidend beeinflusst. Die 20 Bücher umfassenden »Etymologiae« (auch »Origines« genannt) enthalten enzyklopädisch das gesamte Wissen seiner Zeit. Isidors theologisches Hauptwerk sind die »Sententiarum libri tres«, ein Lehrbuch der Dogmatik und Ethik; daneben sind erhalten: »De viris illustribus« (eine christliche Literaturgeschichte), »Historia Gothorum« (eine Geschichte der Westgoten bis 625) und »De officiis ecclesiasticis«. Dieses Werk hat - mit den Kanones des vierten Konzils von Toledo - die Entwicklung der mozarabischen Liturgie bestimmt. Sein Trinitätstraktat »De fide catholica contra Iudaeos« wurde im letzten Jahrzehnt des 8. Jahrhunderts im Umkreis Alkuins ins Althochdeutsche übertragen. - Heiliger (Tag: 4. 4.).
 
Ausgabe: Etymologiae, herausgegeben von W. M. Lindsay, 2 Bände (1911, Nachdruck 1985).
 
 
J. Pérez de Urbel: I. v. S. Sein Leben, sein Werk u. seine Zeit (a. d. Span., 1962);
 H.-J. Diesner: I. v. S. u. seine Zeit (1973).

Universal-Lexikon. 2012.

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